„Das Buch stirbt nicht“

WELTTAG DES BUCHS Speicher XI zeigt die Schau der schönsten Bücher. Ihr Katalog ist eine Bremensie

■ gelernter Schriftsetzer, Diplom-Designer, betreibt mit zwei Kollegen das Design-Atelier „Oblik“

taz: Herr Bargstedt, wieso ist der Katalog von „Die schönsten deutschen Bücher“ dieses Jahr eine Bremensie?

Stefan Bargstedt: Das ist ein ziemlich begehrter Auftrag. Durch meinen Förderpreis als Nachwuchs-Buchgestalter 2008 waren wir, also das Oblik-Atelier in Kontakt mit der Stiftung Buchkunst gekommen …

ach, und das macht dann der Newcomer des Vorjahrs?

Nein, gar nicht. Oft machen das große, renommierte Agenturen. Aber ich hatte mich in Frankfurt erkundigt, dann war die Geschäftsführerin der Stiftung, Uta Schneider hier, hat sich angeschaut, wie wir arbeiten – und war offenbar ganz angetan.

Lohnt sich das, so viel Energie in Bücher zu stecken – wo das Medium doch ausstirbt?

Das stirbt nicht: Die neuen Medien sind eher Bereicherungen, keine Bedrohung. Sicher, ein 08 / 15-Buch kann ich mir auch am Bildschirm anschauen.

Also wird das Design sogar wichtiger?

Bestimmt – weil die sinnlichen Qualitäten des Buchs wichtiger werden.

Und die lassen sich durch Fotos zeigen?

Die Illustrationen, das ist in der Tat eine Akzentsetzung: Unsere Vorgänger hatten zum Beispiel vor allem Wert auf die Typografie gelegt und deshalb von jedem Buch Seiten reproduziert. Wir haben mit der Bremer Fotoetage zusammengearbeitet, weil es uns eben auch um den räumlichen Eindruck ging: Die Haptik, also wie sich das anfühlt, das fangen Niko Wolffs toll ein.

Und, gewinnen Sie mit dem Katalog dieses Jahr den Preis?

Das geht dummerweise nicht. Der ist vom Wettbewerb ausgeschlossen. INTERVIEW: BES

„Die schönsten Bücher 2009“, Speicher XI. Bis 15. 5. Katalog: 300 Seiten, 12 €