ANSCHLAG AUF JÜDISCHES GEMEINDEHAUS 1970 : Linksextreme könnten Täter sein
KARLSRUHE | Linksextreme Gruppierungen könnten hinter dem tödlichen Anschlag auf ein jüdisches Gemeindehaus vor über 40 Jahren in München stecken. Nach bisherigen Ermittlungen der Bundesanwaltschaft kamen die Täter aus dem Kreis der militanten Vereinigungen „Tupamaros München“ und „Aktion Südfront München“, teilte die oberste Anklagebehörde gestern in Karlsruhe mit und bestätigte damit einen Bericht des Nachrichtenmagazins Focus.
Bei dem Attentat auf ein Altersheim der Israelitischen Kultusgemeinde am 13. Februar 1970 waren sieben Bewohner ums Leben gekommen. Alle hatten die NS-Zeit überlebt. Wegen des Sabbat-Beginns hielten sich beim Anschlag 50 Personen im Gebäude auf. Die meisten konnten es mit Hilfe von Feuerwehr und Nachbarn rechtzeitig verlassen.
Vermutlich habe sich der Brandanschlag auf das Gemeindehaus gegen die Bewohner als Teil der jüdischen Bevölkerung insgesamt gerichtet, hieß es von Seiten der Bundesanwaltschaft weiter. Vor diesem Hintergrund habe man die Ermittlungen von der Staatsanwaltschaft München übernommen. (dpa)