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Archiv-Artikel

Planspiele seit 2002

Laut Presseberichten entwickeln US-Militärs schon seit längerem Szenarien für einen Angriff auf den Iran

WASHINGTON dpa/afp ■ Die USA sollen sich bereits seit mehreren Jahren mit der Planung eines möglichen Militärschlags gegen den Iran befasst haben. Der Exgeheimdienstexperte des US-Militärs William Arkin berichtete in einem Gastbeitrag für die Washington Post am Sonntag über verschiedene Angriffsszenarien.

Arkin schreibt, einer der Pläne sei bereits 2002 – ein Jahr vor dem Irakkrieg – von US-General John Abizaid, der heute Chef des US-Zentralkommandos Centcom ist, in Auftrag gegeben worden. In den Planspielen würden sowohl der Einmarsch von Bodentruppen als auch Raketenangriffe konzipiert. Die Pläne für einen Irankrieg seien im Pentagon unter dem Namen Tirannt bekannt, so Arkin. Es habe bereits eine Übung der Streitkräfte Großbritanniens und der USA im Kaspischen Meer gegeben. Auch die US-Marine habe Angriffspläne für den imaginären Staat „Karona“ vorbereitet, in dem radikale Religionsführer und Revolutionsgarden herrschten – laut Arkin sei damit zweifellos der Iran gemeint.

Laut einem Bericht der New York Times sind US-Geheimdienstler besorgt darüber, dass der Iran möglicherweise schneller Atomwaffen herstellen könnte als erwartet. Diese Befürchtungen beziehen sich nach Angaben der Zeitung auf Äußerungen von Präsident Mahmud Ahmadinedschad vom vergangenen Donnerstag, als er im Zusammenhang mit der Ankündigung, der Iran habe erfolgreich Uran zur Energiegewinnung angereichert, knapp erklärte, sein Land forsche an der Entwicklung der so genannten P-2-Zentrifuge. Diese Technologie könnte die Geschwindigkeit der Urananreicherung vervierfachen. US-Experten prüften die jüngste Erklärung aus Teheran noch. Europäische Diplomaten sagten, das Thema werde auch bei einem Besuch iranischer Vertreter bei der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA heute in Wien zur Sprache kommen. In Moskau wollen Diplomaten der USA, Russlands, Chinas und des EU-Trios ebenfalls heute über den Iran beraten.

In Washington forderte Senator Rickard Lugar die Regierung zu direkten Verhandlungen mit dem Iran auf. Bilaterale Gespräche könnten bei der Suche nach einem Ausweg aus der Sackgasse „nützlich“ sein, sagte der einflussreiche Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses, der wie Präsident George W. Bush der Republikanischen Partei angehört, am Sonntag dem US-Fernsehsender ABC. Die Verhandlungen könnten parallel zu den geplanten Gesprächen über die Lage im Irak laufen.

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