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Archiv-Artikel

das wichtigste VW-Woche vor dem Aus

Die beispielhafte Viertagewoche könnte den Plänen für die Sanierung des Autobauers zum Opfer fallen

HAMBURG ap ■ Nach fast zwölf Jahren Viertagewoche bei VW droht diesem Modell der Arbeitszeitverkürzung das Aus. Der Aufsichtsrat will in den nächsten Tagen über die Sanierung des angeschlagenen Autobauers beraten. Seit Wochen mehren sich Hinweise, dass bei VW künftig eher 35 als 28,8 Stunden gearbeitet wird. Aber auch die Zukunft von VW-Chef Bernd Pischetsrieder könnte ein Thema sein. Offizielle Angaben von VW zur Aufsichtsratssitzung gibt es nicht.

Zuletzt berichtete Focus, sechs Stunden Mehrarbeit ohne Lohnausgleich seien laut Sanierungskonzept von Markenvorstand Wolfgang Bernhard geplant. 20.000 Stellen würden in Deutschland damit überflüssig. Betriebsbedingte Kündigungen – VW hat sich verpflichtet, bis 2011 niemand zu entlassen – solle es nicht geben, sondern Abfindungen und Altersteilzeit. Was den Konzern wiederum Geld kosten würde. Speziell betroffen soll das Stammwerk Wolfsburg sein, wo 5.000 der 50.000 Jobs wegfallen könnten. Zudem stehe das VW-Werk in Brüssel vor dem Aus.

Derweil deutet sich Bewegung im Metall-Tarifstreit an. Die Arbeitgeber in NRW wollen nach eigenen Angaben heute ein verbessertes Angebot vorlegen. Verhandlungsführer Michael Jähger sagte vor der 6. Runde, es werde „sicherlich darauf hinauslaufen, dass am Ende eine Ergebnis oberhalb der Zahl zwei steht“. Bedingung sei aber ein späterer Beginn der Lohnerhöhungen. Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser forderte die IG Metall auf, von der Forderung nach 5 Prozent mehr Lohn abzurücken. IG-Metall-Chef Jürgen Peters bezichtigte die Arbeitgeber dagegen der Verzögerungstaktik bei den Tarifverhandlungen.