Noch mehr Brötchentasten

Die Chancen auf kostenlose City-Parkplätze steigen – wenn man nicht länger als 20 Minuten bleiben will

Das Parken in der Innenstadt wird ab 1. Juni teurer. Das hat der Senat am Dienstag beschlossen. Er will damit die Einnahmeausfälle ausgleichen, die ihm der Erfolg seines Modellversuch mit der „Brötchentaste“ bescherte.

Diese erlaubt seit 2003 kostenfreies Parken für zwanzig Minuten. Zu finden ist sie an ausgewählten Parkscheinautomaten im Viertel, in der Neustadt, in Lesum und in Vegesack. Nun sind Ortsämter, Beiräte und Einzelhändler von dem Pilotprojekt so angetan, dass es zunächst für drei Jahre auf andere Straßenzüge ausgeweitet wird, unter anderem in Findorff, Walle, Blumenthal und Horn-Lehe.

Im Gegenzug dafür steigen die Parkgebühren insbesondere in der Altstadt, in der Bahnhofsvorstadt und in Neuenland. Die dortigen Parkflächen gehören in Zukunft zur Zone 1 und kosten 50 Cent in der Viertelstunde. Bislang konnte man dort für 80 Cent eine halbe Stunde sein Auto abstellen. Grundlage der erhöhten Gebühren ist ein Bundesgesetz, demzufolge die Länder diese Frage selbst regeln dürfen.

Von der Neuregelung profitieren sollen vor allem die Kurzzeitparker, die weiterhin die Brötchentaste benutzen können. Außerdem sollen Autofahrer dort, wo freie Parkplätze rar sind, weniger lange suchen müssen.

Nicht teurer wird das „Zone 3“-Parken rund um die Uni. Dort kostet der Parkplatz weiterhin 50 Cent je Stunde. In der Zone 3, in allen übrigen Stadtgebieten, kann man fürs gleiche Geld nur eine halbe Stunde sein Auto abstellen.

Billiger wird das Parken damit in Vegesack. Gehörte der Ortsteil bisher der Zone 1 an, wurde er jetzt auf Zone 3 herabgestuft. Der Grund: Weder der Einzelhandel in Bremen-Nord noch die Bebauung in Vegesack rechtfertigen die hohen Gebühren. mnz