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Archiv-Artikel

Mehr Wohnungen beantragt

WOHNUNGSBAU Senat zieht positive Bilanz, weiß aber nicht, ob alle Bauvorhaben auch umgesetzt werden

„Wir gehen davon aus, dass mehr als 90 Prozent der Genehmigungen realisiert werden“

MICHAEL SACHS, STAATSRAT

Der Wohnungsbau in Hamburg kommt nach Angaben der Behörde für Stadtentwicklung voran. „Von Januar bis September dieses Jahres sind 7.233 Wohnungen genehmigt worden, im Vorjahreszeitraum waren es noch 6.331“, sagte Staatsrat Michael Sachs (SPD). Er geht davon aus, dass die Gesamtzahl Ende 2013 deutlich über der von 2012 (8.731 Wohnungen) liegen wird. Gutachter der Wohnungsbauverbände hätten bereits festgestellt, dass der Druck in den Randgebieten nachgelassen habe, sagte Sachs.

Der SPD-Senat hat das Ziel, jedes Jahr für 6.000 neue Wohnungen sorgen. „In den Jahren 2001 bis 2011 wurden jährlich nur 3.500 bis 4.000 Wohnungen errichtet“, berichtete Sachs. 2011 gab es bereits 6.811 Baugenehmigungen. Doch werden alle diese Vorhaben auch realisiert? Es sei noch zu früh für eine Beurteilung, sagte der Staatsrat. „Denn der Bau eines Wohnhauses dauert vom Moment der Genehmigung 18 bis 24 Monate.“ Momentan gebe es aber gerade vor dem Hintergrund der hohen Nachfrage und der niedrigen Finanzierungszinsen keinen Grund für Interessenten, Baugenehmigungen auf Halde zu legen. „Wir gehen davon aus, dass mehr als 90 Prozent dieser Genehmigungen auch realisiert werden“, sagte Sachs.

Mindestens 2.000 neue Sozialwohnungen sollen pro Jahr entstehen. „Wir haben eingeführt, dass bei allen Bauvorhaben mit mehr als 30 Wohnungen ein Drittel öffentlich gefördert sein soll“, erklärte Sachs. Das habe dazu geführt, dass erstmals seit der Nachkriegszeit der soziale Wohnungsbau über ganz Hamburg gestreut werde und nicht mehr nur in einkommensschwachen Stadtteilen passiere.  (dpa)