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Archiv-Artikel

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Der Würgeengel Mexiko 1962, R: Luis Buñuel Nach einem ausgedehnten Diner schafft es eine Abendgesellschaft nicht, den Raum zu verlassen, obwohl die Türen weit offen stehen. „Wenn der Film Ihnen rätselhaft oder anstößig erscheint, so deshalb, weil auch das Leben es ist“, sagte Regisseur Buñuel selbst. Die beste unter vielen möglichen Interpretationen sei vielleicht, „dass es von der Vernunft her keine Deutung gibt“. Fr, 21 Uhr, Hamburg, B-Movie Long Distance Revolutionary USA 2012, R: Stephen Vittoria Dokumentation über den US-amerikanischen Journalisten und Revolutionär Mumia Abu-Jamal, der fast 30 Jahre lang in Isolationshaft auf die Hinrichtung wartete, bis sein Urteil 2011 in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt wurde. Zur Last gelegt wurde ihm die Ermordung eines Polizeibeamten, die Umstände seiner Verurteilung sind allerdings dubios. Sa, 18 Uhr, Mo + Mi, 17.30 Uhr, Hamburg, 3001; Mo + Mi, 20.30 Uhr, Bremen, City 46 Die Handschrift von Saragossa Polen 1994, R: Wojciech J. Has, D: Zbigniew Cyblski In der wüsten Landschaft der Sierra Morena wacht Hauptmann van Worden unter einem Galgen auf, an dem zwei Banditen baumeln. Bald ziehen ihn mauretanische Prinzessinnen in ihr Bett, Inquisitoren drohen mit Folterwerkzeugen – und jeder erzählt eine Geschichte: von Gespenstern, Narren und gehörnten Ehemännern. So wie der etwas tumbe Hauptmann findet sich auch der Zuschauer in einem Labyrinth aus kunstvoll verschachtelten Geschichten wieder. Beinahe so fantastisch wie die Geschichten ist, dass 1964 im sozialistischen Polen ein derart verschwenderischer, freisinniger Film gedreht werden konnte. So, 17 Uhr, Hannover, Kino im Künstlerhaus Sobibor, 14. Oktober 1943 Frankreich 1997, 2001, R: Claude Lanzmann Suchend fährt die Kamera über Städte, Wälder und Bahngleise hinweg – Orte der Erinnerung, der Vernichtung. Was aber können die Bilder vom Schrecken erzählen? Das Wort ist stärker. So lässt Lanzmann die Geschichte des jüdischen Aufstandes im NS-Vernichtungslager Sobibor von Yehuda Lerner erzählen, von einem also, der dabei war. Mo, 20.15 Uhr, Oldenburg, Cine K /Kulturetage