: Nach Sibirien
5.000 Kilometer weit nach Osten, ins westsibirische Tomsk, wird Angela Merkel heute fliegen, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu treffen. Begleitet wird die Kanzlerin nicht nur vom halben Kabinett, sondern auch von einer 20-köpfigen Wirtschaftsdelegation. Denn auf der Tagesordnung der deutsch-russischen Konsultationen steht neben dem Thema Iran vor allem die Unterzeichnung von einer ganzen Reihe von Wirtschaftsabkommen.
Die Entscheidung für Tomsk, fünf Zeitzonen von Deutschland entfernt, geht angeblich auch auf deutschen Wunsch zurück. „Frau Merkel wollte schon lange Sibirien näher kennen lernen“, behauptet der Gouverneur des Gebietes Tomsk, Wiktor Kress. Sein Reich ist mit 317.000 Quadratkilometern nicht viel kleiner als die Bundesrepublik (357.000 Quadratkilometer).
Die Vorbereitungen liefen in Tomsk zu Wochenbeginn auf Hochtouren. Die Stadt verordnete ihren Bediensteten einen „Dauer-Subbotnik“, der über den sonst in Russland üblichen Arbeitseinsatz zum Frühlingsputz hinausging. Hässliche Fassaden wurden hinter Panelen versteckt. Für die etwa 13.000 Russlanddeutschen im Gebiet Tomsk ließ Gouverneur Kress zu Merkels Ankunft so- gar eine evangelische Kirche bauen. DPA, TAZ