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Archiv-Artikel

Rotkreuz-Mitarbeiter nicht mehr in Geiselhaft

SYRIEN Vier entführte Helfer wieder frei. Syrien offiziell Mitglied der Chemiewaffenkonvention

GENF/LONDON/DEN HAAG ap/dpa | Vier der in Syrien entführten Mitarbeiter vom Roten Kreuz und vom Roten Halbmond sind wieder auf freiem Fuß. Drei seiner sechs am Vortag verschleppten Mitarbeiter seien unbeschadet wieder freigelassen worden, teilte Robert Mardini, Nahost-Chef des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) am Montag über den Kurzdienst Twitter mit. Auch der verschleppte Mitarbeiter vom Syrischen Roten Halbmond sei wieder frei, hieß es weiter. Das IKRK in Genf bestätigte die Angaben.

Die Helfer waren am Sonntagvormittag in der nördlichen Provinz Idlib von Bewaffneten überfallen und entführt worden. Staatsmedien machten „Terroristen“ für die Tat verantwortlich. Nach IKRK-Angaben waren die Helfer seit dem 10. Oktober im Land. Ihre Aufgabe bestand demnach darin, die medizinische Versorgungslage zu untersuchen und Hilfsmöglichkeiten zu prüfen.

US-Außenminister John Kerry und der UN-Syrien-Gesandte Lakhdar Brahimi haben unterdessen zu einer baldigen Konferenz über die politische Zukunft Syriens aufgerufen. Es sei unerlässlich, dass das Treffen in Genf bis zum avisierten Termin Mitte November stattfinde, sagte Kerry nach einem Treffen mit Brahimi in London. Brahimi will noch diese Woche in den Nahen Osten reisen, um mit Vertretern aller Parteien ein genaues Datum festzulegen. Ziel der sogenannten „Genf II“-Konferenz ist die Etablierung einer Übergangsregierung für Syrien.

Ebenfalls am Montag ist Syrien offiziell der internationalen Chemiewaffenkonvention beigetreten. „Ab heute ist Syrien ein vollwertiger Mitgliedsstaat der Konvention“, sagte der Sprecher der Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW), Michael Luhan, am Montag.

Ein Team von 60 Mitarbeitern der OPCW und der UNO überwacht bereits seit dem 1. Oktober in Damaskus die Zerstörung der syrischen Chemiewaffen. „Syrien hatte ausdrücklich um eine Beschleunigung des Verfahrens gebeten“, sagte der Sprecher. Daher sei die Kontrollbehörde von der in der Konvention vorgesehenen Frist von 30 Tagen abgewichen.

Anlass für den Beitritt war ein Angriff mit Chemiewaffen im August in der Nähe von Damaskus, bei dem etwa 1.400 Menschen getötet worden waren.