: Mutter der 9 toten Babies schweigt
Prozess wegen vergrabener Kinderleichen beginnt. Auch Vater verweigert Aussage
FRANKFURT (ODER) afp ■ Weniger als ein Jahr nach dem Fund von neun Babyleichen in Brandenburg hat der Prozess gegen die Mutter der toten Kinder begonnen. Die 40-jährige Sabine H. muss sich seit gestern vor dem Landgericht in Frankfurt an der Oder wegen achtfachen Totschlags verantworten. Zwischen 1988 und 1998 soll sie zwei Jungen und sieben Mädchen geboren und dann dem Tod überlassen haben. Die Leichen vergrub sie in Blumenkästen. Vor Gericht will sich Sabine H. laut Verteidigung nicht äußern.
Auch der als erster Zeuge geladene Ex-Ehemann Oliver H. verweigerte die Aussage. Der erste Fall aus dem Jahre 1988 ist bereits verjährt. Der Vorsitzende Richter verlas zu Beginn des Prozesses das Protokoll einer ersten richterlichen Vernehmung der Zahnarzthelferin im August 2005. Damals sagte die Angeklagte zu ihrem Motiv aus, sie habe bereits drei Kinder gehabt, und ihr Mann habe keine weiteren gewollt. Die Schwangerschaften habe sie oft erst im siebten Monat bemerkt. Während der Geburt 1988 schlief Sabine H.s Mann laut Vernehmungsprotokoll im Nebenzimmer.