: Senioren ziehen ungern um
Menschen über 65 wollen zumeist keinen Wohnungswechsel. Nach den Ergebnissen einer bundesweiten Umfrage sei zu erwarten, dass deutlich mehr als 90 Prozent der Senioren in ihrer derzeitigen Wohnung bleiben wollen, teilte der Verband der Wohnungswirtschaft Niedersachsen/Bremen (vdw) am Samstag in Hannover mit. Mit etwa zwei Prozent der Gesamtnachfrage gebe es bisher nur wenig Interesse an betreutem Wohnen, Pflegewohngruppen oder Projekten gemeinschaftlichen Wohnens. Spürbar zugenommen hat nach den Beobachtungen des Verbandes aber die Nachfrage nach kleineren und preisgünstigen Wohnungen. Dies sei unter anderem eine Folge der Hartz-IV-Gesetze mit ihrer Festlegung von Preis- und Wohnflächen-Obergrenzen für Unterstützungsempfänger.
Der Direktor des Verbandes, Bernd Meyer, warnte in diesem Zusammenhang die Städte und Gemeinden davor, ihre kommunalen Wohnungsgesellschaften zu verkaufen. Mit einem Verkauf verlören sie ein wichtiges sozialpolitisches Steuerungsinstrument. „Wir brauchen künftig noch mehr bezahlbare Wohnungen“, sagte Meyer, „um unseren älteren Mitbürgern und den zahlreichen einkommensschwachen Haushalten gerecht zu werden.“
Im vwd sind 185 Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften in Bremen und Niedersachsen zusammengeschlössen. Sie verfügen über insgesamt 450.000 Wohnungen. dpa/taz