Chinesen an die Küsten

Lederhose und Haxe statt Schiffermütze und Labskaus: Deutschlands Bild im Ausland wird vom Süden bestimmt, und entsprechend wenige ausländische Touristen verirren sich in den Norden. Nicht gut, fand der Hamburger Jürgen Klimke, der für die CDU im Bundestag und im Tourismusausschuss sitzt. Er lud Parteifreunde, Unternehmer und Tourismusexperten der norddeutschen Länder zum ersten „Tourismusgipfel Nord“ nach Kiel ein, um gemeinsame Strategien für eine bessere Vermarktung zu entwickeln. Zu den Ideen, die die Runde an Bord der Oslo-Fähre „Kronsprins Harald“ entwickelte, gehörte unter anderem, dass der Norden mit seiner Backstein-Architektur wirbt oder sich als „Region des Nebels“ vermarktet. Zielgruppen könnten Skandinavier sein, aber auch Reisende aus Österreich, der Schweiz – oder aus Asien: Ein Augenmerk gilt China.

Problematisch: Ein echter Gipfel war die Runde nicht. Zwar saßen ein paar Mitarbeiter aus Ministerien dabei, und aus Mecklenburg- Vorpommern war der CDU-Landesvorsitzende und Spitzenkandidat Jürgen Seidel angereist, die Fachminister aber fehlten. Das Treffen solle Anstöße geben, versprach Klimke. Die Ideen, etwa neue Regeln für Saisonarbeiter oder weniger Bürokratie beim Fährverkehr, sollen nun geprüft werden. Und bei einer Wiederholung könnten auch Vertreter anderer Parteien dabei sein. Das zweite Problem: Gerade Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern konkurrieren um jeden Gast. „Es gibt Märkte“, betonte Seidel, „die jeder für sich bearbeitet.“ est