Druck für Frieden in Darfur steigt

USA und Großbritannien entsenden Vermittler zu stockenden Friedensgesprächen

ABUJA rtr/ap/taz ■ Mit der Entsendung hochrangiger internationaler Vermittler sollen die stockenden Friedensgespräche für Sudans Kriegsregion Darfur vor einem Zusammenbruch gerettet werden. Der US-amerikanische Vizeaußenminister Robert Zoellick und der britische Entwicklungsminister Hilary Benn flogen gestern in die nigerianische Hauptstadt Abuja, wo unter Führung der Afrikanischen Union (AU) die Darfur-Friedensgespräche stattfinden. Eine von der AU gesetzte Frist an die Konfliktparteien, bis 30. April einen Entwurf für ein Abkommen zu unterzeichnen, ist bereits zweimal verlängert worden. Heute sollen AU-Kommissionschef Alpha Oumar Konaré und AU-Präsident Denis Sassou-Nguesso dazustoßen, was weitere Verlängerungen wahrscheinlich macht. Ein Scheitern der Gespräche wäre ein schwerer Rückschlag für die AU und würde den Krieg in Darfur weiter eskalieren lassen.

Darfurs Rebellen lehnen den AU-Friedensvorschlag ab, weil er sie zur Integration ihrer Streitkräfte in Sudans Regierungsarmee verpflichtet, ohne dass zentrale Forderungen der Rebellen wie die Schaffung einer einheitlichen Regionalregierung der drei Darfur-Provinzen oder eines eigenen Vizepräsidentenposten in Sudans Zentralregierung erfüllt werden. Sudans Regierung akzeptiert den Vorschlag, hat aber Probleme mit der vorgesehenen Entwaffnung der regierungstreuen Janjaweed-Milizen in Darfur. Die US-Diplomaten in Abuja versuchen nun, einen Kompromiss zumindest in Sicherheitsfragen herzustellen. Ein Rückschlag für die Vermittlung ist, dass der wichtigste Unterhändler der Regierungsseite, der als Hardliner geltende Vizepräsident Ali Osman Taha, am Montag aus Abuja abreiste. Seine Delegation erklärte, die Regierung werde den AU-Abkommensentwurf einseitig umsetzen, sollten die Rebellen eine Unterzeichnung verweigern. D. J.