: Doppelpass gescheitert
INTEGRATION Staat verlangt Loyalität, findet die CDU
Die Länder Berlin, Bremen und Brandenburg sind im Bundesrat mit einer Initiative zur doppelten Staatsbürgerschaft an der Mehrheit der CDU-regierten Länder gescheitert. Die drei SPD-regierten Länder wollten erreichen, dass in Deutschland geborene junge Ausländer auch als Erwachsene ihre doppelte Staatsangehörigkeit behalten können.
Seit dem Jahre 2000 erhalten in Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern automatisch die deutsche Staatsangehörigkeit, wenn mindestens ein Elternteil ein Daueraufenthaltsrecht besitzt. Im Alter zwischen 18 und 23 Jahren müssen sie sich dann für eine Staatsangehörigkeit entscheiden. Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) meinte, niemand könne zwei Staaten gegenüber gleich loyal sein.
Die frühere Ausländerbeauftragte Marieluise Beck (Grüne) meinte, das sei ein „fatales Signal“ und zudem realitätsfern: „Schon heute wird bei 50 Prozent aller Eingebürgerten Mehrstaatigkeit akzeptiert.“ epd