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Dass es sich bei den wieder erwachten High-Speed-Schrammlern The Wedding Present letztlich um eine Mogelpackung handelt, dürfte inzwischen bekannt sein. David Gedge hat sein sieben Jahre dauerndes Intermezzo „Cinerama“ schlicht wieder umbenannt – das Line-Up ist dasselbe geblieben. Weil die neuen „The Wedding Present“ – Gedge ist der Einzige, der von damals übrig geblieben ist – aber fast genauso klingen wie früher, ist das eine Mogelpackung, die die etwas betagtere Indierock-Gemeinde am Sonntag im Knust sicher gern annehmen wird.
Wer sich dafür noch nicht alt genug fühlt und „The Arcade Fire“ für eine heiße Sache hält, wird sich eher am Dienstag im Uebel & Gefährlich gut aufgehoben fühlen, wenn die kunterbunten australischen Emo-Folk-Popper Architecture In Helsinki ihren instrumenten- und factettenreichen, zuckerwattierten Kinderquatsch feiern. Das achtköpfige Neo-Hippie-Kollektiv aus Melbourne tritt dann auch den quitschfidelen Beweis dafür an, dass es eines Bandleaders heute nicht mehr bedarf – wenn man einen Projektkoordinator hat.
Wer sich schließlich noch jünger fühlt – oder wieder einmal fühlen will – kommt am Mittwoch ebenfalls im Uebel & Gefährlich auf seine Kosten, wenn die Mediengruppe Telekommander ihre immer noch erstaunlich angesagte Mischung aus Elektro-Punk, Indierock und HipHop zum Besten gibt. Dann wird als Orientierungshilfe im immer undurchdringlicher werdenden Mediendschungel auch das zweite Album „Näher am Menschen“ veröffentlicht sein.
ROBERT MATTHIES
The Wedding Present, 7.5., 20 Uhr, Knust
Architecture in Helsinki, 9.5., 21 Uhr, Uebel & Gefährlich
Mediengruppe Telekommander, 10.5., 21 Uhr, Uebel & Gefährlich