: Heimattreue basteln Hakenkreuze mit Kindern
PROZESS Drei Nazis haben gestanden, Propaganda-Veranstaltungen im Norden organisiert zu haben
Drei wegen Nazipropaganda unter anderem in Niedersachsen Angeklagte haben vor dem Berliner Landgericht die Vorwürfe weitgehend gestanden. Den zwei Männern und der Frau wird vorgeworfen, für die seit 2009 verbotene rechtsextreme „Heimattreue Deutsche Jugend“ (HDJ) Veranstaltungen organisiert zu haben. Die Staatsanwaltschaft hat nun mehrmonatige Haftstrafen auf Bewährung für die Neonazis beantragt.
„Ich war in meiner Sturm- und Drangzeit und unfassbar naiv“, sagte der 26 Jahre alte Hauptangeklagte beim Prozessbeginn am Dienstag. Der ehemalige HDJ-Funktionär und damalige Biologiestudent soll im Januar 2007 in einem NPD-Heim in Georgsmarienhütte (Kreis Osnabrück) eine so genannte Rasseschulung abgehalten haben, bei der verschiedene Volksgruppen verunglimpft worden sein sollen. Laut Anklage wurde dabei ein antisemitischer Film aus der Nazi-Zeit gezeigt. Einem der Angeklagten, einem 27 Jahre alten Kraftfahrer aus Vechta, wird vorgeworfen, die Veranstaltung organisiert zu haben. Die 24 Jahre Mitbeschuldigte soll Eintritt kassiert haben.
Dem Hauptangeklagten wird außerdem vorgeworfen, im Mai in Mecklenburg-Vorpommern eine Veranstaltung organisiert zu haben, an der mehrere Kinder teilnahmen. Es sollen Masken mit Hakenkreuzen gebastelt worden sein. Laut Anklage trugen der Angeklagte und die Kinder bei einem Fackelzug uniformähnliche Kleidung. Damit seien rechtsextreme Ideologien zur Schau gestellt worden. (dpa)