Klimakoalition aus Politik und Wirtschaft

TREIBHAUS Umweltminister und Topmanager verlangen ambitioniertere CO2-Reduktionsziele

BRÜSSEL rtr | Bis 2030 muss der Ausstoß des Treibhausgases CO2 deutlich stärker gesenkt werden, als bisher debattiert wird. Das fordern dreizehn europäische Umweltminister und Dutzende Topmanager in einem gemeinsamen 40-Seiten-Papier, das am Montag auf einer Konferenz für Grünes Wachstum in Brüssel vorgestellt wurde. „Wir brauchen ambitionierte Ziele, um Investitionen in eine kohlenstoffarme Wirtschaft in Europa voranzutreiben.“ Auch müsse der Emissionshandel reformiert werden.

Emissionszertifikate, die es gestatten, bestimmte Mengen Treibhausgase in die Luft zu blasen, sind in den vergangenen fünf Jahren 75 Prozent billiger geworden und bieten deshalb kaum einen Anreiz, den CO2-Ausstoß zu senken.

„Investoren und Unternehmen wollen, dass die EU mit ihrem Programm vorankommt“, sagte Ed Davey, britischer Staatssekretär für Energie und Klimawandel. Nur dann hätten sie das Vertrauen, Milliarden in klimafreundliche Technologien zu stecken. Zu den Unterzeichnern des Papiers gehören auch Coca-Cola und Shell.

Die EU hat ihr Ziel für 2020 erreicht, den CO2-Ausstoß gegenüber dem Stand von 1990 um 20 Prozent zu senken – was Klimaexperten allerdings immer als wenig ambitioniert bezeichnet hatten. Zudem halfen neben den boomenden erneuerbaren Energien vor allem die jüngsten Rezessionen dabei, den Energieverbrauch insgesamt zu senken. Für 2030 denkt die EU-Kommission angeblich über eine Reduzierung von 40 Prozent im Vergleich zu 1990 nach, in der vergangenen Woche forderten die Briten 50 Prozent.