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Archiv-Artikel

Bei der Bildung ist die PDS grün

Die bildungspolitischen Grundsätze der PDS ähneln stark denen der Grünen. Profilierte Kandidaten für den Posten des Bildungssenators hat die Partei noch nicht vorgestellt

Eine Schule für alle bis Klasse 10, individuelle Förderung ab der Kita und Schulen, die im Kiez verankert sind – so liest sich, womit die PDS in Sachen Bildung punkten will. Dass das Thema im Wahlkampf eine wichtige Rolle spielen wird, steht nicht erst seit den Debatten um die Hoover- oder die Rütlischule fest. Seit Pisa weiß jede Partei, die ihren Stimmenanteil retten will, dass sie dafür zuallererst die Schule retten muss – jedenfalls auf dem Papier.

Bei der PDS lautet die Losung: „Berlin wird skandinavisch schlau“. So richtig einfallsreich ist das nicht, denn den Blick in Europas Norden tun parteiübergreifend längst alle, die von den dortigen Pisa-Siegern lernen wollen. Dass für die Struktur skandinavischer Schulen die DDR Vorbild gewesen sein soll, ist nur ein Gerücht. Die PDS vermeidet jedenfalls in ihren schriftlichen Verlautbarungen über Bildung den Begriff „Einheitsschule“. Stattdessen ist von einer „integrativen“ oder „gemeinsamen Schule“ die Rede.

Bei den Grünen, die ihr Wahlprogramm im März verabschiedet haben, heißt das „Gemeinschaftsschule“, bedeutet aber dasselbe: gemeinsamer Unterricht bis zur 10. Klasse. Und auch die Grünen wollen die individuelle Förderung bereits ab der Kita sowie die Öffnung der Schule in die Nachbarschaft.

Dass das Amt des Bildungssenators nach den Wahlen neu besetzt wird, gilt als sicher. Amtsinhaber Klaus Böger (SPD) genießt selbst in seiner eigenen Partei kaum noch Rückhalt. Das Ressort der PDS zu überlassen, können sich bei den Sozialdemokraten aber längst nicht alle vorstellen – jedenfalls nicht, solange die auch den Wirtschaftssenator stellt. Wen sie als geeigneten Kandidaten für das Bildungsressort ins Rennen schicken will, hat die PDS bislang nicht entschieden. Im Wahlkampf soll nach Aussage von Spitzenkandidat Harald Wolf Carola Bluhm sich um dieses Thema kümmern. ALKE WIERTH