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Archiv-Artikel

IN ALLER KÜRZE

Linke gegen Förderung für Frontex

Bremens Senat soll die Förderung der EU-Abschottungspolitik mit jährlich tausenden Todesopfern unterlassen. Das forderte die Vorsitzende der Linksfraktion, Kristina Vogt. Anlass für den Antrag war, dass der Chef der Grenzschutzagentur Frontex, Ilkka Laitinen, zugegeben hatte, Flüchtlinge auf hoher See zurückzudrängen, statt sie zu retten. Bremen unterstütze diese Praxis, monierte Vogt. Tatsächlich sind Bremer Raumfahrt- und Rüstungsunternehmen direkte Zulieferer der Grenztruppen: Neben OHB, dessen Aufklärungssatelliten den Frontex-Überwachern helfen, die Flüchtlingsboote zu orten, beliefern Rheinmetall Defence Electronics, Signalis und EADS-Astrium die Agentur mit Hardware. Sie werden dabei durch ein 2011 eigens neugegründetes Bund-Länder-Programm zur maritimen Grenzsicherung gefördert, zu dem Bremen im Laufe von zehn Jahren 2,5 Millionen Euro beisteuert. Es sei „höchste Zeit, dass der Senat von dieser Förderpraxis Abstand nimmt“, so Vogt. Bremen solle seine Wirtschaftsförderung künftig „strikt auf zivile Projekte und Unternehmen beschränken“, forderte sie.  (taz)

Kachelwerk wird versiegelt

Die Norddeutsche Steingut AG beendet die Produktion von Wandfliesen im Werk Bremen-Grohn. Logistik, Veredlung und Verwaltung sollen aber erhalten bleiben, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Betroffen seien 98 der rund 150 Mitarbeiter im Stadtteil Grohn, sagte der Leiter des Rechnungswesens, Willehard Tameling. Für einen Teil der Belegschaft gebe es andere Arbeitsplatzangebote in Bremen und Bremerhaven. Insgesamt beschäftigt die Norddeutsche Steingut AG rund 300 Frauen und Männer. Die letzte Produktionsanlage zur Herstellung von Wandfliesen im Werk Grohn soll Mitte 2014 stillgelegt werden. Der Standort sei nicht mehr wettbewerbsfähig. In Bremerhaven und im sächsischen Leisnig produziere das Unternehmen günstiger.  (dpa)

Seit 50 Jahren Seelsorge per Telefon

Psychische Probleme und Arbeitslosigkeit gehören zu den Themen, die am Hörer der Bremer Telefonseelsorge am häufigsten angesprochen werden. Vergangenes Jahr registrierte die evangelische Einrichtung, die an diesem Freitag ihr 50-jähriges Bestehen feiert, nach Angaben ihres Leiters Frank Austermann rund 25.000 Anrufe. Wer die kostenfreie Rufnummer ☎ 0800-111 01 11 wählt, hat einen von derzeit etwa 60 ehrenamtlichen Seelsorgern am Ohr. Diese sind an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr dienstbereit. „Der Gesprächsbedarf ist konstant hoch“, sagte der Theologe Austermann.(epd)