: Verbesserungen der Pendlerstrecken
BAHNGIPFEL Neue Investitionen in mehrere Schienenprojekte in Schleswig-Holstein geplant. S 4 und Fehmarnbelt auf der Tagesordnung
Mehr als 400 Millionen Euro sollen allein in den kommenden vier Jahren in den Ausbau der Schienen in Schleswig-Holstein investiert werden. Das wollen die Kieler Landesregierung und die Deutsche Bahn nach Informationen der taz am heutigen Freitag in Lübeck bekanntgeben. Auf dem dortigen Bahngipfel wollen Bahnchef Rüdiger Grube, Ministerpräsident Torsten Albig und Verkehrsminister Reinhard Meyer (beide SPD) zudem weitere wichtige Verkehrsprojekte zwischen Elbe und Dänemark besprechen.
Der größte Brocken ist die Schienenanbindung des geplanten Fehmarnbelt-Tunnels. Um diese Trasse zwischen Lübeck und Fehmarn wird seit Jahren erbittert gestritten. In einem laufenden Raumordnungsverfahren wird derzeit untersucht, ob der Ausbau der bestehenden Strecke durch die Ferienzentren an der Ostsee oder den Neubau einer Strecke entlang der Autobahn A 1 realisiert werden solle.
Die erste Variante wäre billiger, hätte aber schwerwiegende Folgen für die Badeorte an der Lübecker Bucht. Die Kosten werden auf etwa 1,7 Milliarden Euro geschätzt. Allerdings hat das Land selbst Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Vorhabens und deshalb vom Bund eine „volkswirtschaftliche Neubewertung des Gesamtprojekts“ gefordert.
Bereits begonnen wurde der Ausbau der Schienenstrecke zwischen Kiel und Lübeck. Dadurch soll in etwa drei Jahren die Fahrtzeit zwischen den beiden größten Städten im Land von derzeit knapp eineinhalb Stunden auf unter 60 Minuten verkürzt werden. Geplant sind zudem Verbesserungen auf zwei Pendlerstrecken nach Hamburg: bei der S 21 nach Kaltenkirchen und bei der S 4.
Letztere soll alle zehn Minuten zwischen Hauptbahnhof und Ahrensburg und alle 20 Minuten weiter bis Bad Oldesloe fahren. Gerechnet wird mit 10.000 zusätzlichen Fahrgästen pro Tag und Kosten von rund 630 Millionen Euro. Die S 4 soll auf zwei separaten Gleise neben der Fernbahnstrecke von Hamburg nach Lübeck fahren. Dadurch würde diese entlastet – für die künftigen ICEs und Güterzüge auf der Tunnelroute im Fehmarnbelt. SVEN-MICHAEL VEIT