Blair sagt nicht, wann er geht

LONDON dpa ■ Großbritanniens Premierminister Tony Blair hat die Vorlage eines Zeitplans für seinen Rückzug aus dem Amt strikt abgelehnt. So ein Plan könne die Regierung des Landes „lahm legen“, erklärte Blair gestern bei einer Pressekonferenz. Er wies damit Forderungen einer Gruppe von linken Labour-Abgeordneten nach Vorlage eines Plans für die Übergabe seines Amtes an Finanzminister Gordon Brown klar zurück. Brown wird innerparteilich als Nachfolger gehandelt. Der Premier warf seinen Gegnern in der Partei vor, Labour zurück in die Opposition zu führen. Der Streit folgt auf das Labour-Debakel bei den englischen Kommunalwahlen vom Donnerstag, als die Partei hinter Konservativen und Liberalen auf dem dritten Platz landete. Blair bekräftigte aber generell sein bereits nach der letzten Wahl 2005 abgegebenes Bekenntnis, er werde sich nicht noch einmal einer Parlamentswahl stellen und vor dem nächsten Urnengang, der spätestens 2010 stattfinden muss, die Amtsgeschäfte an einen Nachfolger übergeben.