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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Kulturelle Massenevents laufen nicht nur in Oberbayern, sondern auch in Nordrhein-Westfalen. Dort fand die Generalprobe für ein Projekt der Kulturhauptstadt Ruhr.2010 statt, das auf das Spektakel als medienwirksames Vehikel setzt. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag probten mehr als 150 Helfer auf einem gesperrten Autobahnstück bei Grevenbroich erfolgreich den Aufbau von 400 Tischen, verteilt über einen Kilometer. Am 18. Juli soll die Hauptschlagader des Ruhrgebiets, die A 40, auf 60 Kilometern zwischen Duisburg und Dortmund gesperrt werden. An über 20.000 Tischen will Ruhr.2010 dann ein „Fest der Alltagskultur“ mit Darbietungen vom Gesangsverein bis zur öffentlichen Goldhochzeit präsentieren. Rund eine Million Besucher werden erwartet. Die letzten 5.000 Tischtickets sind von diesem Montag an im Internet und im Vorverkauf erhältlich.

Die Schauspielerin Jutta Lampe ist am Sonnabend mit dem mit 25.000 Euro dotierten Joana-Maria-Gorvin-Preis der Akademie der Künste in Berlin ausgezeichnet worden. Die Schauspielkunst von Lampe zeichne sich „durch virtuose Rollengestaltung, große Wandlungsfähigkeit bis in die Stimme hinein und eine spielerische Energie“ aus, die Figuren unvergesslich machten, teilte die Akademie zur Begründung mit. Zudem werde mit ihr eine Schauspielerin ausgezeichnet, „die noch mit der Namensgeberin des Preises auf der Bühne stand und mit der sie ihre unbändige Lust am differenzierten wie leidenschaftlichen Spiel teilte“. Der Preis wird von Maximilian B. Bauer in Erinnerung an seine Frau, die Schauspielerin Joana Maria Gorvin, gestiftet und alle fünf Jahre verliehen. Jutta Lampe, 1937 in Flensburg geboren, feierte ihre ersten Erfolge in den 60er-Jahren am Bremer Theater. Ab 1970 war sie Mitglied in Peter Steins Ensemble an der Schaubühne in Berlin und prägte damals das Bild einer Schauspielergeneration, die den Schleier des Musealen von der Bühne zog, entscheidend mit. Seit 30 Jahren spielt Lampe an Theatern in Berlin und Wien, inzwischen oft mit Regisseuren und Kollegen, für die sie einst ein Denkmal war. Im Kino war sie vor allem in Filmen der Regisseurin Margarethe von Trotta („Rosenstraße“) zu sehen.