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Archiv-Artikel

D-Mark hilft nicht

SCHULDENKRISE III Die Europäische Zentralbank dämpft Inflationssorgen. Zum Euro gibt es keine Alternative

BERLIN rtr | Die Europäische Zentralbank (EZB) bemühte sich am Wochenende, Inflationsängste der Bürger zu zerstreuen. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet sagte, er sei „absolut entschlossen“, Preisstabilität zu gewährleisten. Die Notenbank steht in der Kritik, weil sie die Milliardengarantien der Euroländer zur Stabilisierung der Gemeinschaftswährung durch den Kauf von Staatsanleihen flankiert. Dadurch pumpt sie Milliarden in den Geldkreislauf, was Inflationsgefahren birgt. Trichet erklärte, die EZB werde die zusätzliche Liquidität wieder abschöpfen, „jeden einzelnen Euro“.

Sorgen um die Geldwertstabilität hatten vergangene Woche den Goldpreis auf einen Rekordstand von 1.230 Dollar je Feinunze getrieben. Der Euro war unter 1,24 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit eineinhalb Jahren gefallen. In der Bevölkerung verliert der Euro ebenfalls an Vertrauen, wie eine Allensbach-Umfrage zeigt.

Eine Rückkehr zur D-Mark wäre laut Experten allerdings katastrophal für die Wirtschaft, weil sich deutsche Exporte radikal verteuern würden. Siemens-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme sagte der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: „Alle Spekulanten würden in die D-Mark flüchten, die Kurse würden so hochschießen, dass wir als Industrie draußen in der Welt nichts mehr verkaufen könnten.“