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Archiv-Artikel

Beziehungstest Tandem

Von FAN

Essen gehen, Kinobesuch, Reisen oder Billardspiel – es gibt Dinge, die machen nur zu zweit Spaß. Für immer mehr Menschen gehört auch das Radfahren dazu. Deshalb steigen sie aufs Tandem um. „Verantwortung und Vertrauen sind beim Tandem strikt aufgeteilt“, erklärt Rainer Kiel, Produktmanager beim Tandemhersteller Zwei plus zwei.

Wer vorne sitzt („Captain“ genannt) hat die Verantwortung, wer als „Stoker“ (Hintermann) fährt, der muss vertrauen. Eine Tandemtour wird so zum Beziehungstest. „It makes or breaks“, sagen englische Tandemfahrer. „Paare, die mit dem Tandem unterwegs sind, erleben die Qualität einer guten Beziehung immer wieder neu“, weiß Tourentandem-Importeur Wolfgang Haas. Dank des geringen Luftwiderstands sind Tandemteams schneller unterwegs. „Ganz so wie in einer guten Beziehung“, schwärmt Haas, „ergeben 1 + 1 mehr als die Summe.“

Den typischen Tandemkunden nach Alter, Geschlecht und sozialer Herkunft gibt es nicht. Vielmehr eint alle Tandemfahrer die Freude am gemeinschaftlichen Erleben/Bewegen, die Bindung an einen Partner und ein gemeinsames Hobby. Besonders beliebt sind Tandems bei Reiseradlern. „Während der Hintermann bei der Fahrt die Karte studiert, steuert der Kapitän sicher durch den Verkehr“, weiß Rainer Kiel. Geschickt verpackt passen Tandems in große Radkartons. Wer sicher gehen will, wählt ein Tandem mit Kupplungen zum Zerlegen.

Was kostet ein gutes Tandem? Die Spanne reicht von 1.200 bis 10.000 Euro. Als Richtwert gilt: Ein Tandem kostet etwa das 2,5-Fache eines Solorades gleicher Art, Qualität und technischer Ausstattung. Wer also ein Trekkingrad für 1.000 Euro fährt, dessen Tandem kostet etwa 2.500 Euro. Sportler mit einem Rennrad für 4.000 Euro greifen zum Titanrenntandem für 10.000 Euro. In jedem Fall gilt: Vor dem Kauf sollte man eine Probefahrt machen. Vor Discounter-Ware warnt Rainer Kiel: „Sie kaufen Ihre Eheringe auch nicht beim Discounter!“ FAN