: Bei VW geht‘s ans Eingemachte
Der Autobauer VW hat die IG Metall zu Gesprächen über die angeschlagene Kernmarke Volkswagen aufgefordert. Daraus lässt sich schließen, dass der Konzern auch an den Tarifverträgen rütteln will, die bislang eine 28,8 Stunden-Woche und eine Beschäftigungssicherung für die sechs westdeutschen Werke bis 2011 vorsehen. Angeblich sollen 20.000 Stellen abgebaut werden, der Konzern will zurück zur 35-Stunden-Woche, und das möglichst ohne Lohnausgleich. „Wir wissen um die schwierige Lage im Unternehmen“, so der niedersächsische IG Metall-Chef Hartmut Meine. Er stehe nicht „für Verzichtsorgien zu Lasten der Beschäftigten“ zur Verfügung. Die Gewerkschaft müsse noch beraten, ob es überhaupt zu Verhandlungen komme.
Das Unternehmen wollte sich nicht äußern. In VW-Kreisen wurde aber nicht ausgeschlossen, dass die Gespräche in Tarifverhandlungen münden könnten. VW-Markenchef Wolfgang Bernhard hatte den Sanierungskurs erst zu Wochenbeginn bekräftigt und dabei Schließung oder Verkauf der Komponentenwerke mit 32.000 Mitarbeitern erneut nicht ausgeschlossen. Kritik zog er auch mit der Ankündigung auf sich, dass in der Produktion des Golf-Kombi im Wolfsburger Stammwerk schon ab Mitte Juni 1.200 Stellen wegfallen. Das Nachfolgemodell soll in Mexiko gebaut werden. Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) appellierte an die Tarifparteien, sich schnell zusammenzusetzen. taz