STUDIE ÜBER GEHEIMGEFÄNGNISSE DER CIA : Ärzte und Pfleger mussten auch misshandeln
WASHINGTON | Pentagon und CIA haben Ärzte und Pfleger bei der Misshandlung von Terrorverdächtigen offenbar in zahlreichen Fällen zu ihren Handlangern gemacht. Diesen Vorwurf erheben 20 Medizin- und Justizexperten in einer am Montag veröffentlichten Studie. Unter dem Druck von Militär und Geheimdienst hätten die Mediziner bei „Folter und grausamer, unmenschlicher und entwürdigender Behandlung“ Gefangener „mitgewirkt“, heißt es. Sprecher von CIA und Pentagon warfen den Experten „schwere Ungenauigkeiten“ und „falsche Schlussfolgerungen“ vor, ohne ihre Ergebnisse zu dementieren.
Die Autoren kommen zu harten Befunden: In Guantánamo, Afghanistan und anderen CIA-Geheimgefängnissen hätten Mediziner an Methoden mitwirken müssen, die den Opfern „schwere Schmerzen zufügten“.
„Ärzte wurden zu Militäragenten umfunktioniert und haben im Widerspruch zu ihrer medizinischen Ethik gehandelt“, sagte einer der Autoren. In der Studie wird der US-Senat aufgerufen, die medizinischen Praktiken in den Gefangenenlagern zu untersuchen. (afp)