: Autobahn? Jetzt erst recht!
A 20 Nach Baustopp herrscht in Schleswig-Holstein Katerstimmung. SPD, CDU und DGB machen Druck
Einen Tag nach dem höchstrichterlichen Baustopp der Autobahn 20 bei Bad Segeberg hat Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) mit Nachdruck den Ausbau der Autobahn versprochen. „Die Entscheidung des Gerichts ist ein Rückschlag für mein politisches Ziel, die A 20 schnell fertigzustellen“, sagte er gestern.
Schleswig-Holstein werde die aufgezeigten Planungsmängel so schnell wie möglich beheben und die notwendigen naturschutzrechtlichen Voraussetzungen schaffen. Das Land brauche die A 20, so Albig. „Deshalb werden wir die A 20 bauen.“
Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hatte am Mittwoch den Planfeststellungsbeschluss des Landesbetriebs für Straßenbau und Verkehr für den Abschnitt von Weede bis Wittenborn für rechtswidrig und nicht vollziehbar erklärt. Das Gericht gab Klagen der Naturschutzverbände BUND und Nabu sowie der Gemeinde Klein Gladebrügge statt. Es ging um den Trassenverlauf auf einem zehn Kilometer langen Abschnitt und den Schutz Tausender Fledermäuse.
Aus Sicht von Wirtschaftsverbänden hat der Baustopp negative Folgen für Schleswig-Holstein. Die CDU fordert, jetzt andere Bauabschnitte vorzuziehen. Albig müsse den Weiterbau innerhalb der Regierungskoalition mit Grünen und SSW neu verhandeln, sagte CDU-Fraktionschef Johannes Callsen. Laut Koalitionsvertrag sollten bis zum Ende der Legislatur 2017 westlich der A 7 nur Planungen vorangetrieben, aber nicht gebaut werden.
Auch der DGB Nord fordert den schnellstmöglichen Anschluss der A 20 an die A 7. Dies sei von großer Bedeutung für Wirtschaftskraft, Wohlstand und Arbeitsplätze zwischen Ost- und Nordsee. (dpa)