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Archiv-Artikel

Platz kommt aus der Mode

FASHION WEEK Die Modenschau soll vom Bebelplatz verschwinden, fordert der Petitionsausschuss

Der Petitionsausschuss des Abgeordnetenhauses hat die Wirtschaftsverwaltung wegen des noch immer fehlenden neuen Standorts für die Fashion Week kritisiert. „Wir erwarten, dass noch für die Modemesse Anfang Juli eine Alternative zum Bebelplatz präsentiert wird“, sagte am Mittwoch der stellvertretende Ausschussvorsitzende Gregor Hoffmann (CDU). Am Vortag hatte das Gremium die Staatssekretärin der Wirtschaftsverwaltung, Almuth Nehring-Venus, zu einer Anhörung eingeladen. Eine Lösung sei jedoch nicht angeboten worden.

Der Ausschuss sei sich parteiübergreifend einig, dass der Bebelplatz als „sensibler historischer Ort“ kein geeigneter Standort für die Messe sei, so Hoffmann. Hintergrund ist das 1995 dort geschaffene Denkmal des israelischen Künstlers Micha Ullman zur Erinnerung an die Bücherverbrennung der Nazis. Sie hatten auf dem Platz am 10. Mai 1933 Werke linker und demokratisch gesinnter Schriftsteller vernichtet, darunter vieler jüdischer Autoren. Die „Initiative Bebelplatz“ hat dort ein Verbot kommerzieller Veranstaltungen gefordert. (ddp)