das wichtigste : CIA-Spitze in der Krise
Direktor Foggo steht unter Korruptionsverdacht. Bestätigung Haydens durch Senat fraglich
WASHINGTON dpa ■ Dem US-Auslandsgeheimdienst CIA droht eine schwere Führungskrise. Nachdem am 5. Mai CIA-Chef Porter Goss zurücktrat, steht nun die Nummer drei des Dienstes, CIA-Direktor Kyle „Dusty“ Foggo, im Verdacht der Korruption. Zudem ist es fraglich, ob der Senat den von US-Präsident George W. Bush nominierten Goss-Nachfolger, Luftwaffengeneral Michael Hayden, bestätigen wird. Er soll als Chef des Geheimdienstes NSA für die gigantische, heftig kritisierte Telefondatensammlung verantwortlich sein.
FBI-Beamte und anderer Sicherheitsdienste durchsuchten Freitag das Privathaus von CIA- Direktor Foggo in Virginia und sein Büro im CIA-Hauptquartier in Langley. Die Razzien stünden im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen Korruption, hieß es vom FBI. Ein Team von FBI-Beamten ermittelt laut Washington Post derzeit in Frankfurt, wo Foggo vor Jahren für die CIA stationiert gewesen sei. Der 51-Jährige wird verdächtigt, insbesondere in Deutschland dem kalifornischen Geschäftsmann Brent Wilkes Verträge mit der CIA zugeschanzt zu haben. Foggo habe sich von Wilkes zu Ferienreisen einladen lassen. Zudem habe er an Pokerrunden mit hohen Einsätzen teilgenommen, die Wilkes im Watergate-Hotel in Washington arrangierte. Wilkes steht laut Washington Post im Verdacht, auch den kalifornischen Abgeordneten Randy Cunningham bestochen zu haben. Foggo, der 2004 zum CIA-Direktor ernannt wurde, hatte erst vor wenigen Tagen seinen Rücktritt angekündigt. Der im Haus sehr umstrittene Foggo soll allerdings wegen der Anschuldigungen der Bestechlichkeit zu dem Schritt gedrängt worden sein.