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Archiv-Artikel

Irrwitziger Medienhype

betr.: „Sektierer aller Länder, spaltet euch“, taz vom 15. 5. 06

Da gibt es für die taz am ganzen Wochenende kein wichtigeres Top-Thema als die konsequente Umsetzung eines Parteitagsbeschlusses durch den WASG-Bundesvorstand? So langsam schwillt einem der Hals angesichts des andauernden Linksprojekt-Bashings der taz.

Man könnte ja einfach mal den Tatsachen entsprechend und ganz unironisch feststellen, dass die SAV mit gezieltem (und offen erklärtem) Entrismus versucht, die WASG zu dominieren und instrumentalisieren. Dies ist nun in der Tat kein demokratisches und schon gar kein „basisdemokratisches“ Vorgehen. Der deutlich und wiederholt erklärte Mehrheitswille der WASG wird konsequent ignoriert von den „antizentralistischen“ SAV-Kadern – es gibt ja schließlich eigene Zielsetzungen. Damit wäre auch klar, wer hier die Sektierer sind. Insofern ist das Eingreifen des Bundesvorstands nicht nur berechtigt, sondern existenziell notwendig und kein zentralistischer Stalinismus geschweige denn Sektierertum.

Aber auch die taz hat offenbar eigene Zielsetzungen jenseits journalistischer Kriterien und spinnt lieber die Geschichte „Böser Wolf Oskar will (T)Rot(z)käppchen Redlich fressen“ weiter. Und bietet einer Hand voll „Revolutionäre“ einen irrwitzigen Medienhype, den die taz zwar ironisiert, aber selber erfunden hat. Das wird dem ökoliberalen Citoyen gefallen, ist sonst aber zunehmend ärgerlich. W. PRELLE, Kirchheim unter Teck