: UNTERM STRICH
Erst dieses Jahr schloss der französische Comicautor Pierre Christin seine berühmte Science-Fiction-Serie „Valerian und Veronique“ mit einem letzten Band 21 ab. Ins Leben gerufen hatte er sie 1968, wobei er damals die Studentenunruhen in eine futuristische Fantasiewelt projizierte. Nun wird er beim Internationalen Comic-Salon in Erlangen mit dem Max-und-Moritz-Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Hierzu zählen unter anderem die „Legenden von heute“ („Légendes d’aujourd’hui“), eine Frühform des Graphic Novel, sowie „Treibjagd“ („Partie de chasse“), ein Comic über den Niedergang des Kommunismus. Der Spezialpreis der Jury geht an die Will-Eisner-Ausgaben „Die Spirit Archive“ (Salleck Publications) und „Ein Vertrag mit Gott. Mietshausgeschichten“ (Carlsen Comics).
Besser spät als nie: Dreißig Jahre nach seinem Tod bekommt der britisch-irische Autor James Gordon Farrell den Man Booker Prize verliehen. Und das für ein Buch, das bereits im Jahr 1970 erschien: den Roman „Troubles“, in dem Farrell über die Unruhen in Irland 1919–20 schreibt. Warum das Ganze? 1971 entschied sich die Stiftung für eine Regeländerung. Hatte die Jury zuvor immer Titel aus dem Vorjahr zur Auswahl zugelassen, waren es nun Bücher aus dem Jahr, in dem auch die Preisverleihung stattfindet. Dadurch fielen alle Neuerscheinungen 1970 unter den Tisch. So beschloss man, die Auszeichnung unter dem Titel „Lost Man Booker Prize“ einfach nachzuholen. Farrells Roman „Troubles“ habe eine „derart überzeitliche Qualität, dass er seit seinem Erscheinen vor 40 Jahren immer wieder gedruckt wurde“, sagte Ion Trewin, Direktor der Auszeichnung. Der diesjährige Man Booker Prize ging an Hilary Mantel für „Wolf Hall“.