DAS EVANGELISCHE ELDORADO DER DOPPELNAMEN : Göttlich barocke Poesie
BERLIN taz | Die verlässlichste Bastion der Doppelnamen ist und bleibt die evangelische Kirche, in der man als Pastorin nur etwas werden kann, wenn man einen fulminant sprechenden Zweitnamen präsentiert. Von barocker Wucht war zum Beispiel die legendäre „Wort zum Sonntag“-Verleserin Oda-Gebbine Holze-Stäblein, die alles vereinte, was protestantische Doppelnamenkunst hergab. Jetzt sind auf der gerade in Düsseldorf tagenden Synode der EKD die Tübinger Theologieprofessorin Elisabeth Gräb-Schmidt und der bayerische Bischof Heinrich Bedford-Strohm in den Rat der EKD gewählt worden. Halleluja! Die Doppelnamentradition wird also weitergeführt. Auch wenn die neue Präses nur noch schlicht Irmgard Schwaetzer heißt und damit ihren biblischen Adam verloren hat. In den achtziger Jahren hieß die Holde noch mit vollem Namen Irmgard Adam-Schwaetzer. Wenn das mal gut geht ohne Doppelnamen!