Fiebern mit Lena

EUROVISION Lena Meyer-Landrut ist ein Mädchen aus Hannover – und „Unser Star für Oslo“. Das ganze Land ist im Lena-Fieber und hofft, dass sie den Eurovison Song Contest gewinnt. Die sonntaz fiebert mit – aus vierzig hochgradigen Gründen

■  Wer ist sie: eine Abiturientin aus Hannover. Väterlicherseits ist sie eine Enkelin des deutschen Diplomaten Andreas Meyer-Landrut, nach der Scheidung ihrer Eltern wuchs sie als Einzelkind bei ihrer Mutter auf. Mehr über Lena: www.lena-meyer-landrut.de

■  Was macht sie: singen. Sie wurde als Gewinnerin der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest bekannt. Mit dem Titel „Satellite“ wird sie Deutschland nächste Woche beim ESC 2010 in Oslo vertreten. Das Finale ist am Samstag, 29. Mai. Ab 20.15 Uhr in der ARD.

40° Weil sie zeigt, dass man auch mit wenig Talent nicht völlig dämlich sein muss.

39° Weil sie es versteht, ein banales Lied schnörkellos ehrlich als das zu präsentieren, was es ist.

38° Weil alle anderen doof sind.

37° Weil sie die erste Deutsche ist, die einen ganz eigenen englischen Akzent erfindet.

36° Weil meine kleine Schwester sie toll findet.

35° Weil sie für das moderne Deutschland repräsentativer ist, als es 1982 die „Ein bisschen Frieden“-Nicole hätte sein können.

34° Weil sie ein Kind einer Mutter ist, die offenbar Feminismus irgendwie okay fand.

33° Weil sie fast so schön ist wie Nora Tschirner.

32° Weil sie so schön unideologisch plappert.

31° Weil sie gewinnen wird.

30° Weil sie auf der Bühne nichts darstellt, sondern ist.

29° Weil bisher noch keine einzige Deutsche mit bürgerlich-frauenbewegtem Doppelnachnamen gewonnen hat.

28° Weil sie spontan auf der Bühne ihre Songtexte abändert.

27° Weil sie mit ihrem königlich poshen Teetassen-Akzent so international charmant klingt wie die Chefsprecherin von BBC Westerkappeln.

26° Weil sie einen Knall hat.

25° Weil sie sich so schön kantig zu der superfröhli chen, mitreißenden „Ich muss sofort mitwippen“- Musik bewegt.

24° Weil sie durch ihre Vorfahren Osteuropa einbindet.

23° Weil sie „das Mädchen von nebenan“ ist.

22° Weil sie ein Mädchen ist, das über Komparsen-Jobs nach oben wollte und es so auch geschafft hat.

21° Weil sie nicht immer jeden Ton trifft.

20° Weil es Mainstream ist.

19° Weil sie sich danebenbewegt.

18° Weil es nicht Offbeat ist.

17° Wegen ihrer coolen „Yo Baby“-Handbewegung.

16° Weil sie ihren schmalzigen RTL-Drehpartner Nicolas nach der Nacktbadeszene wieder loswurde.

15° Weil sie die perfekte Mischung aus süß und bieder ist.

14° Weil alles bei ihr sehr uneinstudiert wirkt.

13° Weil sie ein Kontrast zu der Freakshow ist, die sich sonst so beim Casten tummelt.

12° Weil sie mit der Stimme zwischendurch immer wieder so kieckt.

11° Weil mit ihrer Hilfe die ARD sich auffrischen darf.

10° Weil dank ihr Stefan Raab endlich eine gewisse öffentlich-rechtliche Stubenreinheit erlangt.

Weil sie keine „Puppet on a String“ ist.

Weil sie noch früh genug merken wird, dass der Contest größer ist als alle Lenas dieser Welt zusammen.

Weil sie lustige Abba-Kreiselbewegungen mit der rechten Hand macht.

Weil sie ein Mädchen ist, das man gern in der Klasse hätte.

Weil sie auf eine lässige Art versucht, unbedingt Karriere zu machen.

Weil sie über sich lachen kann.

Weil sie kein Instrument spielen und keine Noten lesen kann.

Weil Helene Hegemann nicht singen kann.

Weil sie wie ein Youtube-Video ist. Es muss nicht alles perfekt sein und wird trotzdem angeschaut.