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Archiv-Artikel

Nachwachsende Rohstoffe

Wieso? Weshalb? Warum? Einige Fragen zu ihrem Traumberuf an Teilnehmer der Jugendmedientage 2006

Von GSC

Neugierig, hartnäckig und offen – so stellen sich Nachwuchsjournalisten den perfekten Medienmacher vor. Bei den Jugendmedientagen 2006 diskutieren 600 von ihnen noch bis Sonntag über „Jugend und Politik – (K)ein Auslaufmodell?!“.

Ein wichtiges Thema, findet Mitorganisator Dominik Fronert. „Jugendliche interessieren sich immer weniger für ihr Umfeld“, sagt der 17-Jährige, der für das Wirtschaftsmagazin karriere schreibt. Politik und Jugend lebten losgelöst voneinander. „Hier in Berlin wollen wir zeigen, dass junge Leute durchaus Einfluss haben. Die Politiker sollen uns anhören!“, fordert Frohnert.

Andere Teilnehmer wollen die Stadt kennen lernen und auf Tuchfühlung mit der Prominenz gehen. „Man kriegt gute Kontakte hier“, sagt Britta Kuck. Die 24-Jährige träumt von einem Job bei Spiegel oder Zeit. „Topadressen, wo jeder hinwill“, räumt die Germanistikstudentin ein.

Julia Häussler schreibt für das Jugendmedienportal politikorange über das Event. Die 19-Jährige möchte Medizin studieren („Dann habe ich was in der Hand“) und vielleicht als Fachjournalistin arbeiten. Till Böcker hat schon viele Praktika gemacht und wäre gerne Sprecher eines „ethisch korrekten“ Wirtschaftsunternehmens. Beide loben die Diskussionsfreude der Teilnehmer: „Man wirft ein Thema in die Runde und bekommt sofort konstruktives Feedback.“

Vom perfekten Medium haben die meisten konkrete Vorstellungen: „Kurz und informativ, vielleicht internetbasiert“, sieht es Böcker. Jeder solle sich seine Nachrichten selbst zusammenstellen können. Zeitungen werde es aber immer geben, meint Häussler. „Ich will was in der Hand haben beim Frühstück!“ Auch lange Reportagen lese niemand gern am Monitor.

„Medien müssen auch Menschen ohne Lobby – zum Beispiel Arbeitlosen – eine Stimme geben“, sagt Pierre Haltenbach aus Osnabrück und stimmt darin mit Günter Wallraff überein. Während der Journalist auf den Medientagen wie gewohnt gegen Springer wetterte, glaubt der Nachwuchs nicht, dass es ohne Bild geht: „Die große Masse muss bedient werden – allerdings mit wichtigen und wahren Infos“, sagt Fronert. Journalisten sollten verantwortungsbewusst mit ihrer Macht umgehen und sich möglichst aus dem Privatleben der Promis raushalten. GSC