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Archiv-Artikel

Auf einer Welle

STRAND Weil Surfen visuell so viel hergibt, werden seit den 1970ern Surffilme gedreht. Denen ist in Hamburg ein Festival gewidmet

Von HIP

Spektakuläre Wellen, Sonnenschein sowie junge, knapp bekleidete Menschen, der Ritt auf einer großen Welle: Keine andere Sportart ist so fotogen wie das Surfen, und so gibt es inzwischen ein Subgenre: den „Surffilm“. Die Stilmittel und Konventionen prägte David Elfick 1973 in dem Dokumentarfilm „Crystal Voyager“. Darin wurden zum ersten Mal die Wellenritte in Zeitlupe und aus der Perspektive des Surfers gezeigt, der meist eher in als auf den Wellen dahinglitt.

Diese Sequenzen hatten eine tranceähnliche Wirkung, die noch verstärkt wurde, indem dazu der Song „Echoes“ von Pink Floyd in seiner ganzen Länge von 23 Minuten erklang. Selbst wer „Crystal Voyager“ nicht gesehen hat, kennt den Film im Grunde, denn immer wenn es Filmbilder von Surfern gibt, werden sie nach dem Grundmuster von „Crystal Voyager“ produziert: Zeitlupe, subjektive Kamera und hymnische Musik.

Wobei für die Kenner natürlich jede Welle anders und jeder Ritt eine spezielle Leistung ist. Und so werden sich die Zuschauer beim Surffilmfestival, das bis Samstag im Hamburger Studio Kino stattfindet, kaum langweilen, selbst wenn die neun gezeigten Filmen thematisch und stilistisch eben auf einer Welle schwimmen.

Es ist auch kein Zufall, dass dieses Festival im November stattfindet, denn es ist in erster Linie für Surfer konzipiert, die in den wärmeren Monaten lieber am Strand sind, als im Kino. Veranstalter des Festivals ist die Agentur „HHonululu Events“, die dem „deutschlandweiten Wellenreiten“ eine Plattform bieten will.

Eröffnet wird das Festival heute Abend um 20 Uhr im Studio Kino mit einer Weltpremiere. Der Regisseur Luca Meri drehte eine Serie mit kurzen Porträts von Persönlichkeiten, die zur italienischen Surferszene gehören. Diese hat er nun zu dem 70-minütigen Kinofilm „Ritratti di Surf“ montiert.

Außerdem gibt es im Programm eine Dokumentation über den kalifornischen Surf-Profi Anthony Ruffo und in anderen Filmen kann man sehen, wie unterschiedlich in Japan, Chile und auf den Fiji-Inseln gesurft wird. Am Samstagnachmittag gibt es schließlich ein Kinderprogramm mit dem Animationsfilm „König der Wellen“: Dessen Held ist dann ein surfender Pinguin.  HIP

bis 23. 11., Studio Kino, Hamburg http://surffilmfestival.de