: Gefühlvolle Grenzüberschreitung
Der Kanadier Owen Pallett (Hidden Camera) präsentierte sich mit dem ersten Final Fantasy Album als zart besaiteter, poppiger Poet mit Hang zum Minnesängertum. Die neuen Titel haben deutliche kammermusikalische Züge. Denn neben dem Spiel seiner Violine, das er elektronisch zeitverzögert, sampelt er Klavier, Cembalo oder gleich ganze Streichquartette, die den Songs Strukturen verleihen. Dazu Texte vom Zusammenbrechen kleinbürgerlicher Fassaden und wütenden Frauen in weißen Autos. Owens Texte, die er mit zarter Stimme schmelzend intoniert, sind humorvoll, „Song, Song, Song“ eine wahre Ode und Final Fantasy die neuen Stars einer modernen und selbstbewussten Queerness, die keine Scheu vor grenzüberschreitenden Experimenten zeigt. Ebenfalls auf der Großen Bühne, bevor es zum Release-Konzert von Phantom Ghost in den Roten Salon geht: experimenteller Postpunk von Xiu Xiu. MJ