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Archiv-Artikel

das wichtigste Ärzte wetzen die Klingen

Unimediziner in NRW und Rheinland-Pfalz streiken weiter. Auch niedergelassene Ärzte fordern mehr Geld

BERLIN/MAGDEBURG dpa/afp ■ Die Ärzte an den sieben Unikliniken in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz lehnen den für den öffentlichen Dienst der Länder erzielten Tarifkompromiss ab. Der Landesverband des Marburger Bundes kündigte für diese Länder gestern die Fortsetzung der Streiks an.

Wie es in dem Tarifstreit um die bundesweit 22.000 Mediziner an Universitäts- und Landeskrankenhäusern weitergeht, ist unklar. Der Vorsitzende des Marburger Bundes, Frank Ulrich Montgomery, hatte die Übernahme des Tarifkompromisses bereits bei der Hauptversammlung des Ärzteverbands am Wochenende abgelehnt. Der Chef der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), Hartmut Möllring (CDU), will nach der Einigung mit der Gewerkschaft Ver.di mit den Ärzten keine gesonderten Verhandlungen mehr führen.

Auch die niedergelassenen Kassenärzte haben sich auf einen Kampf um bessere Bezahlung nach der geplanten Gesundheitsreform eingeschworen. Wegen stagnierender Umsätze in den vergangenen 15 Jahren würden heute 30 Prozent der ärztlichen Leistungen nicht finanziert, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Köhler, gestern bei der KBV-Vertreterversammlung in Magdeburg. Zugleich stimmte er die Ärzte auf Reformen ein. So würden künftig immer mehr Ärzte als Angestellte in medizinischen Versorgungszentren arbeiten.

Der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe, hat gestern in der Tageszeitung Die Welt die Berufung eines Bundesgesundheitsrates gefordert, der in gesundheitspolitischen Fragen beratend tätig werden soll.