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Archiv-Artikel

SCHNELL INS KONZERT!

Abwechslungsreich geht es in den nächsten Tagen zu. So gibt es an drei Abenden ein Wiedersehen mit den Ariolas, die zu einem Trip in Bremens wilde Jahre einladen, als es noch einen richtigen Hafen in der Stadt gab und Walle der Nabel der Welt war – zumindest für Seemänner. Zu den Relikten aus jenen Jahren gehört die Rotlicht-Bar Krokodil, wo heute nur noch selten ein Matrose einkehrt. Von Dienstag bis Donnerstag verwandeln die „Ariolas“ das Etablissement in den swingenden Amüsierclub von einst. Beginn jeweils um 20 Uhr.

Als Schlagzeuger von Bands wie den „Waltons“ und „Dackelblut“ sowie als Mitglied des Telefonterror-Trios „Studio Braun“ ist Jacques Palminger Insidern schon länger bekannt. Bei Auftritten von „Studio Braun“ gab Palminger schon mal den einen oder anderen Song zum Besten und bewies, dass er als Lyriker im deutschen Sprachraum in einer eigenen Liga spielt. Mit Victor Marek (Ex-Mitglied von „Knarf Rellöms Trinity“) und der Sängerin und Choreografin Rica Blunck bildet der Musiker, Schauspieler und Komponist seit einigen Jahren die Band Jacques Palminger & the Kings of Dub Rock, die sich unter anderem das „Lied für alle“ auf die Fahnen geschrieben haben. Klingt arg nach Konzept, macht aber viel Spaß. Nachzuhören am Mittwoch auf der Treue. Die rockende Alternative am Mittwoch ab 20 Uhr im Tower: Monopilot, die vor ein paar Monaten ihr Debüt-Album mit dem verheißungsvollen Titel „Abflug Baby“ veröffentlichten. Musikalisch sind „Monopilot“ zwar durchaus noch ausbaufähig, aber sie verarbeiten zeitgenössische Indie-Rock-Tendenzen durchaus mit eigener Note.

Am Donnerstag geht es um 20 Uhr auf der Treue weiter mit dem Pillow Fight Club. Wäre es nicht gar so abgedroschen, ließe sich sagen: Der Name ist Programm. Kämpfen ja, weil es Spaß macht, aber bitte nicht im Ernst. Das ist lustiger und gesünder als Brad Pitts Schizo-Verein, wenngleich dem Frankfurter Quartett vielleicht dafür der brenzlige Duft der Gefahr abgeht. Alles in allem eher charming als brisant. Das dafür aber sehr. Andreas Schnell