: Bordelle als „No-go-Areas“
betr.: „Brandenburg beleidigt“
Heye ist ein mutiger und unerschrockener Mann. Gegen alle scheinheilige Empörung wagt er es, den Finger in eine schwärende Wunde zu legen. Mit seinem geschulten Blick für rassistische Umtriebe und dem sorgenvollen Blick auf die Fußballfreunde aus aller Welt hat er eine längst fällige Warnung an Letztere ausgesprochen. So kann möglicherweise Schlimmes verhütet werden und Deutschland vor einem Rückfall in neonazistische Irrwege bewahrt werden.
Bestimmt wird er sich jetzt auch umgehend eines anderen Skandals angesichts der WM annehmen: der Zwangsprostitution osteuropäischer junger Frauen, die aus sozialer Not den Versprechungen skrupelloser Menschenhändler folgen, die ihnen einen für osteuropäische Verhältnisse gut bezahlten Job als Bedienung in einem Restaurant versprechen. Wenn sie dann, ohne Pass hier angekommen und mit brutaler Gewalt zur Prostitution gezwungen, für ihre „Beschützer“ zum Anschaffen in den WM-Städten für unsere Fußballfreunde aus aller Welt mit einem aufgezwungenen Lächeln zu Diensten sein müssen, wird ihre Verzweiflung und Angst vielleicht ebenso groß sein wie bei anderen Gewaltopfern.
Es wäre schon einiges gewonnen, wenn alle Prominenten und Nichtprominenten, die jetzt so tapfer gegen rechts ihr „Gesicht zeigen“, nun auch mit Nachdruck einen Aufruf unterstützen würden, der alle während der WM bereitgehaltenen, höchst zweifelhaften Etablissements zur „No-go-Area“ erklären würden. Dass unsere verantwortlichen Politiker ohnehin alles tun, um den höchst kriminellen Praktiken der Zuhälter und Menschenhändler Einhalt zu gebieten, wollen wir doch hoffen! BERTHOLD KLIEWER, Kaiserslautern