leserInnenbriefe
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Privilegien auf den Prüfstand

■ betr.: „Nicht der Weisheit letzter Schluss“, taz nord vom 26. 5. 2010

Der Kommentar bringt es richtig auf den Punkt. Die Kieler Giftliste entspricht allem anderen als einem guten Serum. Denn gespart wird, wie zu erwarten war, vor allem nach dem Prinzip des geringsten Widerstandes. Kaum aber beim Staat oder der Politik selbst. Dabei ließen sich hier etliche Privilegien, wie etwa die umfangreiche Beamtenversorgung, nach dem Vorbild von Spanien oder Griechenland auf den Prüfstand stellen und reduzieren. Zudem bedeuten die Kürzungen für die Universität Flensburg einen erheblichen Rückschlag für die deutsch-dänische Zusammenarbeit, bei denen unter Umständen sogar internationale Verträge gebrochen werden, die die grenzüberschreitenden Studienangebote regeln. Deshalb sollten CDU und FDP noch einmal ihre Sparpläne überdenken, da sie insbesondere den nördlichen Landesteil treffen und ihm seine Vision als europäische Vorzeigeregion nehmen! RASMUS PH. HELT, Hamburg

Gewissenlose Fleischbeschau

■ betr.: „Besetzer fordern Baustopp von Schlachthof“, taz nord vom 25. 5. 2010

Sie berichten von 27.000 Tötungen in der Stunde. Das ist eine schier unvorstellbare Zahl und bedeutet 7,5 getötete Masthühner in der Sekunde, automatisierte Tötung am Fließband. Da ist bestimmt keine gewissenhafte Fleischbeschau mehr möglich, auch wenn gutwillige und motivierte Veterinäre am Schlachtband sitzen. Nehmen wir an, es sind derer vier, dann bliebe jedem pro Tier nur eine halbe Sekunde Zeit. Welcher Tierarzt kann das eine, zwei oder mehr Stunden hintereinander durchhalten. Jeden Werktag über Monate und Jahre? Das ist unmenschlich, ja, menschenverachtend, wie die Mastbedingungen in den bestehenden und den noch geplanten Massentierhaltungen tierverachtend sind.ECKARD WENDT, Arbeitsgemeinschaft für artgerechte Nutztierhaltung, Stelle