: Gemälde im Licht
Helle, hohe Säle mit großzügig platzierten Gemälden und Skulpturen: Sanierung des Kunsthallen-Altbaus beendet
Lyonel Feiningers „Regamündung“ ist gar nicht grau. Sie ist vielmehr strahlend blau, das hat die Restauration erwiesen. Nicht die einzige Erkenntnis, die die soeben beendete Sanierung des Kunsthallen-Altbaus erbringt. In ganz neuen Lichtverhältnissen präsentiert sich jetzt die Klassische Moderne, die laut Direktor Hubertus Gassner den „Kern der Sammlung“ bildet. Mit einer Mixtur aus Tages und Kunstlicht werden seit gestern der Makart-Saal sowie der neu geschaffene „Brücke“-Raum beleuchtet. Dazu wurde Glas in die Decke eingelassen, die niedrigen, Licht schluckenden Zwischendecken entfernte man.
Auch die Anordnung der Werke wurde teils verändert. Einen kleinen, feinen Wilhelm-Lehmbruck-Raum mit großzügig umwandelbaren Skulpturen hat die Neusortierung zum Beispiel ergeben. Auch ein Kabinett mit Alster und Elbeblicken des 19. und 20. Jahrhunderts wurde geschaffen – sinnige Reminiszenz an den ersten Kunsthallen-Direktor Alfred Lichtwark, der internationale, hier weilende Künstler zu hamburgischen Motiven animierte; dazu zählten Pierre Bonnard, Edouard Vuillard und Emil Nolde.
Der hohe, lichte „Brücke“-Saal schließlich präsentiert einprägsam den Stilwandel vom 19. zum 20. Jahrhundert: Von den sehr auffälligen formalen Parallelen bis zur Entwicklung sehr individuellen Stils etwa bei Karl Schmidt-Rotluff führt hier der geschickt angeordnete Parcours.
Und wenn im Sommer 2007 – so wünscht es Kunsthallen-Direktor Gassner – das Portal gegenüber der Galerie der Gegenwart zum zweiten Eingang avanciert, dürfte einer Steigerung der Besucherzahlen nichts mehr im Wege stehen. Auch die Sanierung des Kunsthallen-Neubaus wird dann beendet sein. PS