: Kein Kompromiss
EU-Ratspräsident Pröll gegen neue Angebote Europas in den WTO-Verhandlungen. Er sieht die USA am Zug
KREMS dpa ■ Die Europäische Union will ohne spürbare Zugeständnisse der USA in der festgefahrenen Welthandelsrunde keine neuen Kompromisse anbieten. Der österreichische Agrarminister und EU-Ratspräsident, Josef Pröll, sagte gestern am Rande eines Treffens mit seinen EU-Kollegen: „Der Ball liegt bei den USA. Wenn es weitergehen soll, müssen sich die USA bewegen.“
Pröll machte klar, dass die EU bei Handelserleichterungen für Agrarprodukte nun weit genug gegangen sei. Jetzt seien andere dran, für den Handel mit Agrargütern, aber auch für Industrieprodukte und Dienstleistungen Zugeständnisse zu machen.
Vor allem Frankreich und die südlichen EU-Staaten sehen in einer zu weitgehenden Öffnung der EU-Märkte für Agrarprodukte eine Bedrohung für ihre Landwirte. Die nach der Hauptstadt des Scheichtums Katar benannten Verhandlungen zur Liberalisierung des Welthandels sollen Ende dieses Jahres weitgehend abgeschlossen sein. Ein Erfolg sei weiterhin möglich, sagte Pröll. „Aber nicht immer auf Kosten der EU.“