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Archiv-Artikel

Geflügelschlachthof will Kredit von der Stadt

LANDWIRTSCHAFT Gegner sammeln Unterschriften für Bürgerbegehren gegen eine Zwischenfinanzierung

Hier sollen mehr als zweieinhalb Millionen Tiere pro Woche getötet, zerlegt und verpackt werden

Der Widerstand gegen den geplanten riesigen Geflügelschlachthof in Wietze im Kreis Celle sucht sich neue Wege. Jetzt haben Gegner Unterschriften gesammelt, um ein Darlehen für den Investor zu verhindern. 800 Unterschriften für ein Bürgerbegehren wurden im Rathaus Bürgermeister Wolfgang Klußmann (CDU) überreicht.

Der geplante Schlachthof wäre einer der größten in Deutschland. Hier sollen mehr als zweieinhalb Millionen Tiere pro Woche getötet, zerlegt und verpackt werden. Bis zu 400 Mastställe in der Umgebung wären nötig, um die Fabrik zu versorgen. Seit Pfingsten halten rund 20 Tier- und Umweltschützer das Gelände besetzt, auf dem der Schlachthof entstehen soll.

Die Unterschriftensammlung richtet sich gegen eine Zwischenfinanzierung, die die Stadt und der Landkreis dem Investor einräumen wollen. Das Darlehen hätte eine Höhe von 1,2 Millionen Euro. Wietze würde davon 300.000 Euro finanzieren, den Rest der Landkreis.

„Wir müssen erstmal prüfen, ob alles seine Richtigkeit hat“, sagte Klußmann am Mittwoch. Sollte es zum Bürgerbegehren kommen, würden die Einwohner abstimmen, ob die Stadt die Zwischenfinanzierung gewähren darf. Die Stadtratsmehrheit erhofft sich durch die Ansiedlung des Schlachthofes in erster Linie Arbeitsplätze und einen wirtschaftlichen Impuls in der ländlichen Region. (dpa/taz)