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Archiv-Artikel

… DIE REGENBOGENFAHNE? Weiter flattern

Von CLP

Kurz vor dem Startschuss zur diesjährigen Pride Week geriet die lesbisch-schwule Community in leichte Panik: Die Innenverwaltung, hieß es, verbiete das Hissen der Regenbogenflagge vor den Bezirksrathäusern während der Homo-Woche. Nur noch zum eigentlichen Christopher Street Day (CSD) am 19. Juni dürfe das bunte Banner im Wind flattern. Eine homophobe Provokation?

Jörg Steinert, Berliner Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD), erklärte, man sei „sehr enttäuscht über das Agieren der Innenverwaltung“. Die seit Jahren bewährte Praxis, die Regenbogenfahne schon anlässlich der Respect Gaymes aufzuziehen, werde unterbunden – ohne vorherige Abstimmung mit der Community. Von einem „Affront“ gegen Lesben und Schwule sprachen die grünen Abgeordneten Anja Kofbinger und Thomas Birk.

Klaus Wowereit bemühte sich sofort um Schadensbegrenzung: Der Senat stehe „einer flexiblen Handhabung nicht im Wege“, so der Regierende am Rande der Pride-Week-Eröffnung vor dem Roten Rathaus. Und mit der Information der Innenverwaltung sei wohl „etwas schiefgelaufen“.

Tatsächlich kommunizierte das Haus Körting seine Entscheidung nicht unbedingt geschickt: Zuerst hieß es, die Regenbogen-Beflaggung sei im vergangenen Jahr „ausgeufert“, die Beschränkung auf einen Tag hebe die Bedeutung des CSD innerhalb der Pride Week hervor. Keine sonderlich einleuchtende Logik.

Später die entscheidende Wendung: Laut Körtings Sprecherin geht es mitnichten um ein Regenbogen-Verbot in den Tagen vor dem 19. Juni. Wer länger beflaggen wolle, könne dies tun, ein Antrag per Fax genüge. Gleichzeitig enthalte aber die Neuregelung eine substanzielle Verbesserung, weil Vereinfachung: Die Flagg-Erlaubnis zum CSD gilt ab sofort pauschal, ohne Anmeldung, einfach so.

Dann ist ja gut. CLP Foto: Archiv