GENTHERAPIE: Erfolg bei Augenerkrankungen
BERLIN | Mediziner haben mit Gentherapien erste Erfolge bei erblichen Erblindungen und anderen Augenkrankheiten erzielt. Schon im Herbst gab es gute Ergebnisse, wonach vor allem Kinder, die an einer speziellen Form erblich bedingter Blindheit litten, nach der Therapie wieder Hindernisse erkannten und sich ohne fremde Hilfe bewegen konnten. Weitere Studien stützen nun diese Erfolge. Augenärzte aus 120 Ländern diskutieren derzeit die neuen Ansätze auf dem Weltkongress für Augenheilkunde (WOC 2010) in Berlin. Bei der seltenen Erkrankung, der kongenitalen Amaurose, ist bei den Kindern von Geburt an durch einen Gendefekt die Bildung eines Sehpigments gestört. Mit Virenbestandteilen als Genfähren injizieren die Ärzte den Patienten die korrekte Version des Gens unter die Netzhaut. Die Pigmentzellen konnten daraufhin das korrekte Sehpigment herstellen: Vor allem die jüngeren Patienten von 8 bis 11 Jahren profitierten davon. „Die Ergebnisse sind auch nach einem Jahr weiter stabil“, berichtet der Augenarzt Knut Stieger. Diese Studien könnten generell als Modell für gentherapeutische Verfahren an der Netzhaut angesehen werden, so Stieger. (dpa)
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