Solana auf Atommission im Iran

EU-Beauftragter überbringt westliches Angebot. Ölpreis steigt nach Drohungen

TEHERAN afp ■ Mit der Entsendung des EU-Außenbeauftragten Javier Solana in den Iran verstärkt die internationale Gemeinschaft im Atomstreit den Druck auf die Führung in Teheran. Solana sollte am Montagabend in Teheran eintreffen, wie in der Hauptstadt gestern offiziell bestätigt wurde. Heute Morgen werde er das Angebot der fünf Vetomächte des Weltsicherheitsrates und Deutschlands vorstellen, möglicherweise bei einem persönlichen Treffen mit Präsident Mahmud Ahmadinedschad.

Washington schlägt nach Angaben eines Diplomaten im Rahmen des gemeinsamen Angebots bei einem Einlenken die teilweise Aufhebung wirtschaftlicher Sanktionen vor. Der Diplomat sagte am Sonntag in Wien, dem Sitz der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Einzelheiten sollten in multilateralen Gesprächen ausgearbeitet werden, sobald Teheran die Urananreicherung einstelle. Eine Teilaufhebung von Sanktionen würde demnach den Verkauf von US-Agrartechnologie und von Zivilflugzeugen an den Iran ermöglichen.

Ahmadinedschad lehnte ein Ende der iranischen Urananreicherung jedoch erneut ab. Der religiöse Führer Ali Chamenei sagte, im Falle eines US-Militärangriffs sei die Energieversorgung aus der Region „ernsthaft gefährdet“. Dies führte zu einem Anstieg des Ölpreises auf über 72 Dollar pro Barrel.