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Der letzte SchillianerDie den Mettbach runter gehen

Da hat Gunnar Uldall sich aber gründlich verschätzt. Allerdings fällt das bei Mario Mettbach leicht. Wer der Mann eigentlich ist, wurde selbst dann nicht klar, als er noch wichtig in der Hamburger Politik war.

Kommentarvon Sven-Michael Veit

CDU, Statt-Partei, Schill mit und ohne Namenspatron und wieder CDU – lockende Fleischtöpfe witterte der Reservehauptmann immer als einer der Ersten. So brachte er es bis in den Senat, so brockte er diesem noch eine Affäre ein. Wer schwarzen Filz argwöhnt, dürfte so falsch nicht liegen. Oppositionelle Zweifel an der fachlichen Kompetenz des Logistikbeauftragten a. D. allerdings mögen zwar berechtigt sein, greifen jedoch zu kurz.

Was Mettbach jemals zum Regierungsmitglied des Stadtstaates an der Elbe befähigt haben mag, wurde ja auch nie erhellt. Seinen einstigen Mitregenten Uldall allerdings muss er seinerzeit schwer beeindruckt haben. Der Standortsenator beauftragt doch nicht irgendwen mit der Fahndung nach Gewerbeflächen, die in mehreren amtlichen Drucksachen aufgelistet sind.

Es sei denn, der arbeitslose Ex-Senator sollte vor Hartz IV bewahrt werden. Es sei denn, ihm gebührte Dank für die Rettung der Dreier-Koalition nach Schills Rauswurf. Uldall wird seine Motive gewiss erklären können.

Er wird es gewissenhaft tun müssen. Sonst geht er schnell mal selbst den Mettbach runter.

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