: Die Ankunft der 68er in der Altenversorgung
Inspiriert vom Genius loci: Mit einer Demenz-WG im Fundamt beteiligt sich die Heimstiftung am „Alters-Bündnis“
Im Erdgeschoss spielen die Montessori-Kinder, ein Stockwerk höher plaudern die Alten, die Volkshochschule tagt, irgendwo singen die Buddhisten und ganz oben – mit geräumiger Dachterrasse – etabliert sich eine Wohngemeinschaft von Demenzkranken. So soll es im ehemaligen Fundamt im Steintor zugehen, wenn im Herbst Um und Anbau abgeschlossen sind. Träger des Mehr-Generationen-Projektes ist die Bremer Heimstiftung, die dafür 2,7 Millionen Euro investiert.
Die Fundamt-WG ist dann eine von demnächst fünf Wohngemeinschaften in Bremen, in denen Demenzkranke in einem privaten Umfeld leben können. Je nach Möglichkeit bestimmen die Kranken ihren Tagesablauf dort selbst, gleichwohl sind sie rund um die Uhr betreut. Diese Alternative zur Heimunterbringung soll jetzt von einem Bündnis verschiedener Träger und Pflegedienste vorangebracht werden – nachdem mit der privat initiierten Demenz-WG in der Neustadt sehr positive Erfahrungen gesammelt wurden, wie Alexander Künzel von der Heimstiftung betont.
Auch die Heimaufsicht unterstütze das Modell, sagt Künzel. Statt der staatlichen Kontrolle soll nun das „Bündnis“ für die Einhaltung von Pflegestandards sorgen, mittelfristig mit Hilfe eines eigenes Gütesiegels. „Die 68er sind in der Altenhilfe angekommen“, kommentiert Künzel die Entwicklung – und sorgten nun für eine Erweiterung der bisherigen, standardisierten Angebote.
Mit dem „Haus im Viertel“ betreibt die Heimstiftung bereits ein viertelgemäßes Altenobjekt, das Fundamt mit seinen elf Wohnungen ist – auch baulich – direkt angeschlossen. Während die Nutzung des historischen Schlauchturms noch unklar ist, soll aus der früheren Fahrradlagerhalle ein Café werden. HB
Die künftigen Nutzer stellen sich Samstag mit einem Fest in der Seilerstraße 13 der Öffentlichkeit vor (13 bis 17 Uhr)