: Ums Geld geht es am wenigsten
betr.: „Akademikerinnen bekommen kaum weniger Kinder als andere Frauen. Politik mit falschen Zahlen“, taz vom 29. 5. 06
Das habe ich mir schon lange gedacht, dass diese Zahl nicht stimmen kann. Ich erinnere mich noch genau, als ich vor Jahren zum ersten Mal von den 40 % Prozent Akademikerinnen bestimmter Jahrgänge hörte – zu denen ich gehöre – die „kinderlos bleiben würden“, dass ich gedacht habe, woher wollen die das wissen? So wie mir geht es doch vielen anderen auch: Kurz vor 40 ist die Karriere gemacht oder wird nicht mehr gemacht, und dann wagt man es doch noch mit dem Kind.
Auch wenn es das Elterngeld im letzten Jahr schon gegeben hätte, ums Geld ging es bei der Entscheidung für oder gegen Kind gerade bei mir und anderen Akademikerinnen am wenigsten. Aber die taz weiß das ja. Ich staune nur, dass ansonsten sämtliche Parteien und Medien diese Wahnsinnsausgabe bejubeln, während Kitas und Schulen dringend Investitionen und qualifiziertes Personal brauchen. Da wird so ein Klops wie die Eigenheimzulage endlich abgeschafft, um einen viel größeren Batzen in die Taschen derer zu leiten, die es am wenigsten brauchen. ANNE-KATRIN KÖRBI, Berlin