: Lehrer angegriffen
In Britz wurde ein Grundschulleiter von Jugendlichen mit Tritten verletzt. Polizei fasste die Täter schnell
Der Schulleiter einer Britzer Grundschule ist am Donnerstagabend von zwei Jugendlichen beleidigt und getreten worden. Dabei sei der 53-Jährige leicht verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher gestern. Die deutschen Tatverdächtigen sind nach Polizeiangaben einschlägig bekannt. Erst am Montag vor einer Woche hatte ein 12-jähriger Schüler eine 62 Jahre alte Lehrerin durch einen Faustschlag im Gesicht schwer verletzt. Der Vorfall hatte in Berlin eine heftige Debatte über den Umgang mit Jugendgewalt ausgelöst.
Der 53-jährige Schulleiter hatte sich nach einem Elternabend noch in dem Gebäude am Bruno-Taut-Ring im Stadtteil Britz aufgehalten. Er bemerkte eine Gruppe von sechs Jugendlichen im Alter von 13 bis 17 Jahren, darunter ein Mädchen, die vor der Schule lärmten. „Weil wenige Tage zuvor einige Scheiben eingeworfen worden waren, ging ich hinunter und forderte die Jugendlichen auf, sich zu entfernen“, sagte der Direktor.
Daraufhin stieß der 15-Jährige, der sich in der Gruppe besonders hervortat, sofort Beschimpfungen gegen den Direktor aus. Als dieser dem Jugendlichen folgte, um ihn zur Rede zu stellen, trat ihm ein 17-Jähriger mit Anlauf in den Rücken, sodass er hinstürzte. Der 15-Jährige trat dann auf den am Boden Liegenden ein. Der Lehrer trug Hautabschürfungen und Prellungen davon.
Die beiden Täter flüchteten, Polizisten nahmen sie aber rasch fest. Von den anderen Jugendlichen aus der Gruppe wurden die Personalien aufgenommen. Die Festgenommenen wurden nach der Vernehmung auf der Polizeiwache den Eltern übergeben. Gegen sie wird wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung ermittelt. Einige der Jugendlichen waren nach Angaben des Direktors bei der Attacke offenbar alkoholisiert.
„Unsere Schule ist bisher von Graffiti und anderen Sachbeschädigungen sowie Gewalt verschont geblieben“, sagte der Direktor, der seit etwa zwanzig Jahren an der Schule tätig ist. Bei Disziplinverstößen von Schülern werde schnell eingegriffen und würden die Eltern mit einbezogen. „Wegsehen ist genau das Verkehrte. Je früher eingegriffen wird, desto besser.“ DPA